Zur Ruhe kommen

Besinnlichen Rorate-Gottesdienst gefeiert

Der Satz „Betrachtet die Lilien auf dem Felde“ aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 12, war das Thema des Rorate-Gottesdienstes in der Pfarrkirche Pinkofen am Vorabend des ersten Advent-Sonntags. Wer trockene oder schwache Pflanzen im Garten hat, tut gut daran, Geduld zu bewahren. Die Natur hat ihren eigenen Zeitplan und oft erblüht durch gute Pflege aus scheinbar Totem neues Leben. Auch wir Menschen kennen Wüstenzeiten, in denen wir uns leer und müde fühlen. Auch wir müssen dann wieder eine Quelle finden, die uns neue Kraft schenkt. So wie es beim Propheten Jesaja, Kapitel 35, 1-10, beschrieben wird. Dort hören wir von erfrischendem Wasser, üppigem Grün und neuem Leben in der Steppe und in der Wüste. Der Evangelist Lukas schreibt im Kapitel 12 von der Schönheit der Natur und insbesondere von der Schönheit der Lilien auf dem Felde, die selbst Salamon in all seiner Pracht nicht erreichen konnte.

   

Die „Mallersdorfer Saitenspringer“ begleiteten den Rorate-Gottesdienst musikalisch.
   

Die Schönheit der Natur reflektiert sich in der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Wie schöne Blumen uns Freude schenken, ist die Ankunft des Menschensohnes in der Welt. Der Prophet Jesaja hat es sehr lange vor der Geburt Jesu eindrucksvoll geschildert. Er schreibt: „In der Wüste pflanze ich Zedern, Akazien und Ölbäume. Die Steppe soll jubeln und blühen. Bedeckt mit Blumen soll sie üppig blühen. Wenn ER kommt, weichen Trauer und Verzweiflung. Alles wird neu und Totes erwacht zum Leben.“

   

   

Diese Vision von Jesaja wiederholt sich in der Adventszeit. „Rorate caeli de super ...“, das heißt „Ihr Himmel, tauet den Gerechten, ihr Wolken, regnet ihn herab.“ Dieser Vers enthält auch eine Aussage über Maria, die Mutter Jesu. Durch sie wendet sich der Blick Gottes der Erde zu, die den Heiland hervorsprossen möge. Immer wieder wird Maria als Repräsentantin der Erde gesehen. Ihr Leib nämlich erschien als das geistige Paradies, darin die göttliche Frucht heranwuchs. Sie ist nach den Worten Jesaja's der Zweig, aus dem die Blume Jesus erwächst. Diese Blume soll auch in der kommenden Zeit im Garten der Liebe in unseren Herzen blühen.

Die Gottesdienstteilnehmer konnten vor dem Altar ein Bild mit Lilien betrachten, und dabei zur Besinnung kommen, begleitet durch schöne, besinnliche Saitenmusik von den „Mallersdorfer Saitenspringern“.

   

   


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