Kirchensanierung beginnt im September

Die Filialkirche St. Stephanus in Zaitzkofen wird saniert

Lange habe die Zaitzkofener gewartet, nun dürfen sie sich auf die Renovierung ihrer Dorfkirche freuen. Noch im Herbst dieses Jahres soll mit der Außensanierung begonnen werden, die voraussichtlich im Juli 2020 abgeschlossen sein wird. Die Maßnahme ist noch von der Genehmigung durch die Diözese abhängig. Die Kostenberechnung liegt bei ca. 610.000 Euro. Im Anschluss daran soll die Innensanierung erfolgen. Die Grobkostenschätzung hierfür liegt bei ca. 320.000 Euro. Eine detaillierte Kostenberechnung wird vom Architekturbüro noch vorgelegt.

Architekt Robert Reif der Architektenpartnerschaft Nadler-Sperk-Reif in Landshut und der Kirchenmaler und Restaurator Andreas Richter aus Regenstauf informierten die interessierte Bevölkerung am Freitagabend nach dem Abendgottesdienst zunächst vor Ort und anschließend im Gasthaus Prückl über die anstehenden Sanierungsmaßnahmen, die auch für das Denkmalamt zusammengefasst wurden. Eine Ausfertigung dieser Dokumentation soll künftig auch im Pfarramt verbleiben. Die erforderlichen Schritte wurden bei einem gemeinsamen Ortstermin mit allen Zuständigen vorgestellt und besprochen, von allen Beteiligten für gut, erforderlich und ausreichend empfunden.

   

Der Architekt Robert Reif (links) aus Landshut und der Kirchenmaler und Restaurator Andreas Richter aus Regenstauf informierten am Freitagabend nach dem Abendgottesdienst die interessierte Bevölkerung zunächst vor Ort über die anstehenden Arbeiten.

   

Erster Schritt Außenrenovierung

Der Restaurator berichtete zunächst einiges zur Baugeschichte der Kirche. Diese sei 1816 anstelle und als Ersatz eines älteren Vorgängerbaus errichtet worden. Die Wände wurden aus Bruchstein erstellt. Die Kunstausstattung im Kirchenraum sei nicht nachvollziehbar, vermutlich wurden Gegenstände aus der Vorgängerkirche übernommen, ebenso die geschnitzten Bänke um 1700. Da die heutige Kunstausstattung aus mehreren Zeitepochen stammt, sei diese auch durch Umbauten und Veränderungen geprägt.

Bei jeder früheren Restaurierung gab es eine Änderung. Die letzte Sanierung liegt bereits 30 Jahre zurück. Seitdem seien vor allem an der Westseite und am Dach große Schäden entstanden. Deshalb solle bei der Sanierung auch mit den Zimmererarbeiten angefangen und im Frühjahr mit den Putzarbeiten weitergemacht werden.

   

Die Renovierung der Filialkirche St. Stephanus in Zaitzkofen soll in diesem Jahr beginnen.

   

Manche Schäden seien als Folge durch Fehler bei früheren Renovierungen verursacht. So hat der Sockelputz aus den 80er Jahren Risse und müsse erneuert werden. Auch der Blitzschutz müsse überarbeitet werden und am Turm gebe es nach Auskunft des Restaurators viele Schäden. Dieser müsse eingerüstet werden, das Ziffernblatt von der Uhr abgenommen und von einer Spezialfirma restauriert werden. Fotos zeigten die jeweiligen schadhaften Stellen. Auch am Leichenhaus sei der Sockelputz zu entfernen, die Infotafel solle einen anderen Standort bekommen. Die Kirche wurde für diese Arbeiten vermessen, die Pläne gab es vorher nach Auskunft des Architekten nicht.

Innenrenovierung

Nach Auskunft der Fachleute seien die erforderlichen Eingriffe nicht unerheblich und machen im Kircheninneren auch eine Neufassung der Decke erforderlich. Durch die unterschiedlichen Altanstriche würde beim Abtrag der Farbschichten das tatsächliche Schadensbild der Deckenfläche zutage treten und auch reparierte Altschäden wieder aufzeigen. Ähnlich sei der Schaden auch an der Brüstung und der Decke der Empore. Mehrere Anstriche hätten dazu geführt, dass die Farbe blättert. Die Decke soll für den Zeitpunkt der Arbeiten am Dach durch ein Innengerüst stabilisiert werden. Eine frühere Abdichtung hätte den Schaden vervielfacht.

In den 60er Jahren sei ein Zementbeton gemacht worden, dadurch entwickelte sich die Feuchtigkeit immer weiter nach oben. Ein Herausreißen wäre aber auch eine finanzielle Frage. Die Lampen sind erst vor 10 Jahren angeschafft worden und sollen bleiben. 1962 wurden die Bänke ausgebaut, das Chorgestühl müsse nun vorne geschlossen werden. Auch die Kunstausstattung, insbesondere die Schutzmantelmadonna, wird in Angriff genommen.

   

Auch am Turm gibt es nach Auskunft des Restaurators viele Schäden.

   

Kostenberechnung

Die Kosten für die Handwerkerarbeiten der Außenanlagen belaufen sich auf 466.486 Euro, zuzüglich der Baunebenkosten mit Honoraren für Architekten, Statiker auf insgesamt 610.000 Euro. Aus aktueller Sicht kommen auf die Pfarrgemeinde Eigenmittel in Höhe von 149.205 Euro für die Außensanierung zu.

Die grobe Kostenschätzung für die Innenrenovierung kommt in etwa auf 320.000 Euro. Für die Kirchengemeinde verbleiben 79.000 Euro Eigenmittel. Für die Renovierung sind Zuschüsse von der Gemeinde (12 %), vom Bezirk (5 %), von der Bayerischen Landesstiftung (8 %) und von der Diözese (50 %) bereits zugesagt.

   

Auch am Leichenhaus sind einige Arbeiten vorzunehmen.

   

Wunschtermin: Fertigstellung Ende 2020

Kirchenpfleger Georg Angerer freute sich, dass die Arbeiten nun zeitnah in Angriff genommen werden können. Allerdings soll vor der Ausschreibung das Genehmigungsverfahren abgewartet werden. Wenn Ende Juni nächsten Jahres die Außenarbeiten abgeschlossen sind, soll es im Kircheninneren gleich weiter gehen. Ob man es bis Ende 2020 schaffen kann, sei nicht ganz sicher. Nach den Vorstellungen des Kirchenpflegers sollte versucht werden, die Termine Allerheiligen oder das Patrozinium im Dezember im Auge zu behalten.

Diskutiert wurde noch, ob es nötig sei, für die Außenarbeiten das Gestühl nur teilweise auszubauen. Dadurch könnte die Kirche noch länger für die Gottesdienste genutzt werden. Angerer dankte den Anwesenden für ihr Interesse. Fragen oder Sorgen können auch weiter an das Architekturbüro herangetragen werden.

    

 Daten zum Kirchenbau:
 Erbaut als Ersatz des Vorgängerbaus
 1842 Erweiterung des Presbyteriums
 1978 Einbau eines elektrischen Geläuts
 1984 Restaurierung der Ausstattung, neuer Volksaltar 
 1988 Außenrenovierung
 1989 Innenrenovierung

   


<<  ZURÜCK  << Text und Fotos: Marianne Schmid >>  STARTSEITE  <<