Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten standen die Gottesdienste in den festlich geschmückten Kirchen, der Pfarrkirche St. Nikolaus in Pinkofen und der Heimatkirche St. Stephanus in Zaitzkofen. Die Angehörigen des Jubelpriesters, viele Freunde, Bekannte und Pfarrangehörige feierten im Kreise von Geistlichen mit. Mit den Ministranten und den Ortsvereinen zog Pater Inkoferer am Samstag in die festlich geschmückte Pfarrkirche in Pinkofen ein. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Joseph Vattathara, Pfarrer Berthold Helgert, Pfarrer Josef Thalhammer, Pfarrer Siegfried Hofmeister und Pater Josef Rohrmayer, einem Mitbruder von Pater Hans Inkoferer, konzelebriert und vom Kirchenchor der Pfarrei unter der Leitung von Bernhard Brattinger mitgestaltet.
In Zaitzkofen feierten am Sonntag Pater Rohrmayer, Pater Huber und Pater Schneider aus München das Jubiläum mit. Bei diesem Gottesdienst musizierte der Singkreis Zaitzkofen unter der Leitung von Cornelia Siegrün.
Pfarrer Joseph Vattathara würdigte den Jubilar, der fast 50 Jahre als Missionar im Kongo wirkte und durch seinen Einsatz das Evangelium glaubhaft verkündete. Die Kinder Anna und Julian Mühlbauer sowie Robert Rittner gratulierten und dankten dem Jubilar. Als Geschenk hatten sie ihm eine Kerze mitgebracht. Das Evangelium verkündete der ehemalige Pinkofener Pfarrer Josef Thalhammer, die Lesung trug Elisabeth Keck, die Fürbitten Annemarie Hardt vor.
„50 Jahre sind eine lange Zeit und trotzdem gingen sie schnell vorbei. Ich meine, ich kann gelassen auf meine Jahre im Dienst des Herrn zurückschauen“, sagte der Jubelpriester in seiner Predigt. Dass er nach 48 Jahren in Afrika nach langer Arbeit und unter nicht immer leichten Bedingungen glücklich heimkommen konnte, sei keine reine Erfolgsgeschichte, „es gibt auch Unkraut im Acker des Herrn“, berichtete er.
Im Jahre 1961 wurde Hans Inkoferer in Amberg zum Priester geweiht, dann folgte die feierliche Primiz in Zaitzkofen. Von 1962 bis 1980 war eine Zeit fruchtbarer Arbeit in Frieden. Er habe die afrikanischen Sprachen gelernt, was der Stifter, Kardinal Lavigerie, immer empfohlen hatte. „Ihr seid nur so viel Missionar, wie ihr Sprachen könnt“, sagte dieser. Die zweite Etappe seines Lebens in Afrika war gezeichnet von dauernder Unsicherheit, einmal wurde er geplündert und zweimal sogar bedroht. In den letzten Jahren traf er bei seiner Arbeit in einem Behindertenzentrum Blinde, Taube, Verkrüppelte und Verwundete und viele Kinder mit körperlichen und geistigen Störungen. „Du verstehst uns und bist gerne bei uns“, sagte ihm einmal eine Frau. Mit über 75 Jahren sei er nun nach Europa zurückgekehrt, aber nicht, um sich zur Ruhe zu setzen. „Ich habe Grund zu danken, dass ich arbeiten konnte und in gefährlichen Lagen beschützt war“.
Im Namen des Pfarrgemeinderats gratulierte Josef Englbrecht dem Jubilar und wünschte ihm Gesundheit und Gottes Segen. Er bedankte sich beim Pater, dass er in der Pfarrei schon oft ausgeholfen habe, und versicherte, dass er immer gern gesehen und herzlich willkommen sei. Kirchenpfleger Josef Hemauer erinnerte sich daran, dass er bei der Primiz als Ministrant dabei gewesen sei. Auch er wünschte zum Jubiläum alles Gute und überreichte im Namen der Kirchenverwaltungen eine großherzige Spende.
Bürgermeister Christian Kiendl bezeichnete es als etwas Besonderes, dass „einer von uns“ sich so erfolgreich auf den Weg gemacht und den Glauben vielen Menschen in Afrika nahegebracht habe. Er sei überzeugt, dass dies nicht nur mit Reden sondern mit guten Werken erfolgte. Als Geschenk hatte er einen „Schierlinger Korb“ mitgebracht, der alles enthielt, auf das Pater Inkoferer in den letzten 50 Jahren verzichten musste.
Der Jubilar selbst war überwältigt von so vielen guten Worten. Er dankte allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen hatten. „Ich habe selbst gesehen, wie hier gearbeitet wurde“, lobte er. Viele Kirchenbesucher folgten anschließend der Einladung in den Pfarrgarten, um die Ausstellung des Pfarrgemeinderats mit Bildern der Primiz und von der Arbeit des Paters in Afrika zu sehen. Fleißige Helfer sorgten nebenbei für das leibliche Wohl.
Sonntag in der Heimatgemeinde Zaitzkofen Den Sonntagsgottesdienst feierte der Jubilar in seiner Heimatgemeinde Zaitzkofen. Mit drei seiner Mitbrüder zog er in die wunderschön geschmückte Kirche ein. Seine Angehörigen und die Pfarrgemeinde von Zaitzkofen feierten mit ihm. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst durch den Kirchenchor Zaitzkofen. In seiner Ansprache sagte Pater Inkoferer, es sei ganz selten, dass man mit so vielen Leuten dieses Fest feiern könne. „Da hat Gott seine Hand im Spiel gehabt“, glaube er. Gelassen und mit Dank könne er auf diese Jahre zurückschauen, die ein ganzes Buch füllen würden. „Vielleicht komme ich noch dazu, es herauszugeben, sagte er. Einmal sei er bei einer Plünderung in Gefahr gewesen und im Kartoffelkeller gelandet, sei aber immer wieder gut „davongekommen“. „Dass ich heute hier bin, war nicht so klar, ich habe nicht gewusst, dass ich noch nach Europa komme“, erzählte er. Er wohne jetzt in München bei den „angehenden Senioren“ und hoffe, ab und zu nach Zaitzkofen kommen zu können. Nach diesen sehr persönlichen Worten erhielt er Beifall von den Kirchenbesuchern. Georg Angerer dankte noch im Namen der Kirchenverwaltung Zaitzkofen und wünschte dem Jubilar, dass er noch lange so frisch und jugendlich bleiben möge. Im Namen der Pfarrgemeinde Zaitzkofen überreichte er Pater Hans Inkoferer eine weiße Stola. Beim anschließenden Sektempfang blieb Zeit zur zwanglosen Unterhaltung. Auch die Ausstellung war nochmal zu sehen. |
<< ZURÜCK << |
Fotos: Marianne Schmid, Anja Schmid und Robert Beck Text: Marianne Schmid |
>> STARTSEITE << |