„Vor mehr als 2.000 Jahren hat sich Gott an Weihnachten auf unser Menschenleben mit Freud und Leid, Glück und Traurigsein eingelassen“, sagte Pfarrer Vattathara in der Christmette in der Pfarrkirche Pinkofen. Er stellte auch die Frage, ob die Menschen dadurch gütiger und friedliebender geworden sind. Die täglichen Fernsehbilder aus Konfliktherden in aller Welt würden eine andere Sprache sprechen, sagte er. Am Heiligen Abend wurden - wie jedes Jahr - zwei Gottesdienste angeboten. Die Schüler- und Kinderchristmette war wieder sehr gut besucht. Unter der Leitung des Familiengottesdienst-Teams gestalteten die Erstkommunionkinder das Wunder der Heiligen Nacht für Kinder, Eltern und Großeltern mit einer Geschichte aus der Sicht von drei Eulen. Die Kinder wurden beim Hinhören sehr still, als spürten sie, dass sich hinter den Szenen große Lebens- und Glaubensweisheiten verbergen.
Da hörten sie, wie drei Eulen in einer tiefen, dunklen Nacht, frierend und einsam, einen Stern am Himmel leuchten sehen. Die zwei großen Eulen lassen aber die kleinste im Stich. Sie sind davon besessen, dem Stern nachzufliegen. Sie suchen Wärme und Hilfe bei einem Stern, der über einem alten, halbverfallenen Stall steht und die Finsternis erhellt. Dann aber geschieht das Wunderbare: Die zwei Vögel kehren um und machen sich auf die Suche nach der kleinen Eule. In diesem Augen-Blick der Geschichte geschieht Weihnachten, denn die Freundschaft ist plötzlich stärker als die Angst. Die beiden Großen finden die kleine Eule unter Eis und Schnee, in Hoffnungslosigkeit und tiefer Trauer. „In der Kälte", so hieß es, „sind ihre Tränen zu Eiskristallen erstarrt". Als die kleine Eule die Geschichte von dem wunderbaren Geschehen im Stall hört, will sie auch dorthin. Sie nimmt ein glitzerndes Eiskristall, das an einem Halm festgefroren ist, als Geschenk mit. Die drei Freundinnen fliegen zum Stall von Bethlehem. Dorthin, wo sich das Licht der Krippe und der Sternenglanz berühren. Aus dem Geschenk, dem Eiskristall für das neugeborene Kind, wird eine weiße Blume, eine Christrose. Die Geschichte endete mit der wohltuenden Erfahrung von Ruhe und Innehalten in der Nähe des neugeborenen Kindes. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Jugendchor der Pfarrei unter der Leitung von Cornelia Siegrün gestaltet.
In der Christmette um 22 Uhr griff Pfarrer Vattathara in seiner Predigt das besondere Geheimnis um den Heiligen Abend auf. Das Wort Gottes habe Gestalt angenommen und seine Botschaft lautet: „Fürchtet euch nicht!“ Lichterbaum, Geschenke und Harmonie wären nur Sinnbilder und menschliche Zeichen für ein Beschenkt-werden durch Gott, der sich auf das Menschenleben eingelassen hat. Der Kirchenchor Eggmühl-Unterdeggenbach wurde von Sängern der gesamten Pfarrei verstärkt und sang unter der Leitung von Veronika Buchner die Christkindlmesse von Adolf Eichenseer. An der Orgel und am E-Piano war Bernhard Brattinger, an der Gitarre Cornelia Siegrün. Weiter erklangen neben vierstimmigen Chorsätzen „Transeamus“ von J. Schnabel und „Heilige Nacht“ von Reichardt. Pfarrer Vattathara dankte allen Mitwirkenden der Gottesdienste und wünschte ihnen eine gesegnete Weihnacht. |
<< ZURÜCK << | Text: Marianne Schmid Fotos: Rita Heiß / Marianne Schmid |
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