Abschied von Pfarrer Joseph Vattathara

Pfarreiengemeinschaft und Gemeinde würdigen Arbeit des scheidenden Seelsorgers
   

Ende August beendet Pfarrer Joseph Vattathara seinen Dienst als Pfarrherr der Pfarreiengemeinschaft Pinkofen-Unterlaichling. Die feierliche Verabschiedung fand am Sonntag, 25. August, in der St.-Nikolaus-Kirche in Pinkofen statt. Dazu fanden sich viele Pfarrangehörige, Vereine und auch Ehrengäste ein. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Chören der Pfarreiengemeinschaft und Bernhard Brattinger griff nochmals in die Tasten der Orgel. Eine große Schar von aktuellen Ministranten und die Fahnen der Vereine begleiteten den Pfarrer und seine Mitzelebranten beim Einzug in die Kirche.

   

Pfarrer Joseph Vattathara (2. v. li.) feierte in Pinkofen seinen Abschiedsgottesdienst. Mitzelebranten waren (v. re. n. li.) Pfarrer Anton Schober aus Thalmassing, Pater Hans Inkoferer vom Orden der Weißen Väter und der aus der Pfarrei stammende Pfarrer Klaus Beck.

   

„Ich war nur einer von euch“
Pfarrer Vattathara sagte in seiner Einführung, dass es für ihn eine Ehre sei, seinen Abschiedsgottesdienst mit dem ehemaligen Dekan, Pfarrer Anton Schober, Pfarrer Klaus Beck und Pater Hans Inkoferer feiern zu können. Eine große Freude sei es ihm, dass so viele gekommen seien. „Herzlichen Dank, dass sie alle an diesem Vormittag Zeit für mich haben.“

Er blickte zurück auf seine Einführung in der Pfarrei vor fast 19 Jahren. Damals habe der mittlerweile verstorbene Dekan Hans Bock gesagt: „Überfordern Sie Ihren Pfarrer nicht!“ „Was er meinte, war, Verantwortung und Arbeit zu teilen, damit wir gemeinsam mit dem Pfarrer eine lebendige Gemeinde sein können. Diese Vision war immer mein Ziel und gemeinsam sind wir es geworden. Wir haben miteinander frohe und traurige Erlebnisse geteilt. Wir haben auch viele bedürftige Menschen unterstützt und ihnen ein bisschen mehr Wärme und Geborgenheit geschenkt. Aber eines möchte ich stark betonen: Gemeinsam haben wir so Vieles geschafft, ich war nur einer von euch“, so der scheidende Priester.

   

Der Schriftzug „Vergelt's Gott Herr Pfarrer“ prangte an der Brüstung der Empore. Sängerinnen und Sänger aller Chöre der Pfarreiengemeinschaft gestalteten den Abschiedsgottesdienst musikalisch.

   

Die Predigt beim Gottesdienst hielt auf Wunsch von Pfarrer Joseph sein priesterlicher Freund, Pfarrer Anton Schober aus Thalmassing. „In Liebe hast du lieber Mitbruder in deiner Pfarreiengemeinschaft Pinkofen-Unterlaichling 19 Jahre treu gedient. Wir alle schätzen deinen Eifer und dein großes Bemühen im priesterlichen Dienst für deine Pfarrangehörigen. Du hast sie begleitet auf allen wichtigen Stationen ihres menschlichen und christlichen Lebens. Von der Taufe bis zur Beerdigung, vom Kindergarten bis zum Seniorenheim standest du als treuer Wegbegleiter den Menschen zur Seite und hast gerade in der schwierigen Coronazeit unermüdlichen priesterlichen Einsatz geleistet. Wir alle sagen heute: Vergelt's Gott, lieber Pfarrer Joseph, für alle deine treuen Priesterdienste. Gott, der alles weiß, möge dir alles reichlich lohnen.“

Vor dem Segen zum Ende des Gottesdienstes sprach Pfarrgemeinderats-Sprecherin Gisela Strohmeier im Namen der gesamten Pfarrei Pinkofen-Unterlaichling und in Vertretung aller anwesenden Vereine und Verbände dem scheidenden Pfarrherrn einen herzlichsten Dank aus „für eine Menge seelsorgerischer und priesterlicher Arbeiten.“ Der Dank galt nicht nur für die unzähligen Messen, Familiengottesdienste, Taufen, Kommunionen, Firmungen, Hochzeiten, Wallfahrten und Sterbemessen, sondern auch für die durchgeführten Pfarrausflüge und Reisen, unter anderem nach Rom, Prag und Paris. Dazu kamen die Verwaltungsaufgaben und die diversen Baumaßnahmen in den sechs Gotteshäusern und Friedhöfen.

   

Pfarrgemeinderats-Sprecherin Gisela Strohmeier (li.) und der Pinkofener Kirchenpfleger Hubert Mühlbauer (mi.) verabschiedeten den Geistlichen seitens der Kirchengemeinde.

   

Alte und neue Heimat
„Es war bestimmt nicht einfach, es immer allen recht zu machen. Nach einigen Besuchen bei Freunden in Deutschland kehren Sie in ein paar Wochen zu ihrer Familie nach Indien zurück. In Ihrer Predigt in der diesjährigen Osternacht haben Sie ihre Ängste und Zweifel geäußert, ob ihnen ihre ‚alte‘ Heimat Indien auch dann wieder ‚Heimat‘ werden wird. Diese Frage und Zweifel können wir alle nachvollziehen, jedem von uns würde es wahrscheinlich genauso ergehen. Sie haben aber auch mit großer Gewissheit gesagt, dass sie auf diesem neuen Lebensweg nicht allein sein werden, weil Gott immer bei ihnen ist. Im festen Glauben an diesen Beistand wünschen wir ihnen ein gutes Ankommen in ihrer alten und gewiss auch wieder neuen Heimat Indien“, so die Pfarrgemeinderats-Sprecherin.

Hingabe und Engagement
Bürgermeister Christian Kiendl sprach im Namen des Marktes Schierling dem scheidenden Priester Dank aus. „Sie haben Ihre Aufgabe mit Hingabe und großem Engagement gemeistert, obwohl dies sicher nicht immer leicht war, da Sie aus einem anderen Kulturkreis mit anderer Sprache kommen. Dies ist die eine Seite ihres Wirkens. Die andere ist die rechtliche Verantwortung für das Vermögen und die Erhaltung der vielen Bauten, die es für den Einzugsbereich Pinkofen gibt.

   

Bürgermeister Christian Kiendl (li.) dankte dem Pfarrer für Geleistetes und wünschte das Beste für die Zukunft.

   

Dies alles kann nur mit der Unterstützung von vielen Pfarrangehörigen gemeistert werden und bei den Bauten, bei denen es sich durchwegs um Ortsbild prägende Gebäude und oft um Denkmäler handelt, die es zu schützen gilt, kommt auch die politische Gemeinde ins Spiel. Sie haben zugelassen, dass sich Frauen und Männer engagieren konnten. Sie haben mit uns als politische Gemeinde eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit gepflegt. Das möchte ich ihnen ausdrücklich bestätigen“, so der Bürgermeister, der – ebenso wie Kirchenpfleger Hubert Mühlbauer – ein Geschenk überreichte.

Statistik in Gedichtform
Pfarrsekretärin Sieglinde Heindl verabschiedete sich in Gedichtform in überaus amüsanter Weise von Pfarrer Joseph. In die Verse packte sie eine Statistik, die verdeutlichte, was der Pfarrherr in den letzten 19 Jahren alles zu bewältigen hatte, aber auch Abläufe innerhalb des Pfarrbüros, die von einer harmonischen und guten Arbeit zeugten.

Mit einem weiteren Gedicht und Blumen verabschiedeten drei Kinder den Pfarrer und die Mutter-Kind Gruppen überreichten zum Abschied ebenfalls Blumen. Dem feierlichen Gottesdienst schloss sich ein Stehempfang im Pfarrgarten an, bei dem man sich persönlich von Pfarrer Dr. Joseph Vattathara verabschieden konnte.

   




   
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<<  ZURÜCK  << Text und Fotos: Robert Beck // Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<