Ein Freudentag für Zaitzkofen

St. Stephanus erstrahlt in neuem Glanz – Wiedereröffnung am zweiten Ostersonntag
   

„Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Renovierung der wunderbaren Benefiziumkirche St. Stephanus Zaitzkofen“, sagte Weihbischof Josef Graf. Am zweiten Ostersonntag – früher Weißer Sonntag – feierte er mit den Gläubigen in Zaitzkofen die Wiedereröffnung.

Von 2018 bis Anfang 2022 wurde die Kirche innen und außen renoviert. Ausstrahlung und Atmosphäre haben sie verändert, sie ist viel heller geworden, von Licht durchflutet. Viele helfende Hände waren bei der Planung und der Ausführung beteiligt. Für Pfarrer Joseph Vattathara war es eine besondere Ehre, H. H. Weihbischof Josef Graf in der Pfarrei begrüßen zu dürfen. Er hatte von dessen Kommen erst vor ein paar Tagen erfahren, nachdem auf eine Einladung vor zwei Monaten zunächst keine Reaktion erfolgte.

   

Weihbischof Josef Graf feierte mit Pfarrer Joseph Vattathara und Pater Hans Inkoferer (re.) den Dankgottesdienst in Kirche St. Stephanus.

   

Auch Pater Hans Inkoferer, ein 87-jähriger gebürtiger Zaitzkofener, der lange in der Mission in Afrika tätig war und nun in München lebt, gehörte zu den Mitfeiernden. „Schön ist eure Kirche geworden“, sagte der Weihbischof. „Das zeigt, dass euch etwas an ihr liegt. Auch eine kleine Dorfkirche ist ein Vermächtnis, ein Kulturdenkmal, das es zu erhalten gilt. Eure Kirche ist ein Benefizium, das ist ein noch höherer Rang als eine Filialkirche“, sagte er.

Dank an Kirchenpfleger und alle Aktiven im Dorf
In der Predigt sprach er auch die aktuellen Probleme in Kirche und Welt an. Die katholische Kirche sei seit längerem eine angefochtene Institution. Es erfordere fast schon Mut, bekennender katholischer Christ zu sein. Allen Aktiven im Dorf und in der Pfarrgemeinde dankte er deshalb besonders.

   

Für sein leidenschaftliches Engagement bei der Kirchenrenovierung dankten Weihbischof Josef Graf und Pfarrer Joseph Vattathara dem Kirchenpfleger Georg Angerer.

   

Heute sei es nicht leicht, zur Kirche zu stehen. Für viele Menschen werde sie bedeutungslos und verzichtbar und müsse mit anderen Anbietern konkurrieren. Der Sinn der Kirche müsse aber tiefer greifen. „Die Kirche vor Ort kann nicht leben, ohne dass angepackt wird“, sagte er. Zweifel hätten ihre Berechtigung, es brauche aber nicht nur das Kirchengebäude, sondern auch die Gemeinschaft.

   

Groß war die Freude, denn erst vor ein paar Tagen hatte Pfarrer Joseph Vattathara erfahren, dass Weihbischof Josef Graf (im Bild mit Pater Inkoferer und den Ministranten) zum Dankgottesdienst nach Zaitzkofen kommt.

   

Pfarrer Joseph Vattathara dankte ganz besonders Kirchenpfleger Georg Angerer für sein leidenschaftliches Engagement um die Kirchenrenovierung. Oftmals musste seine Familie auf ihn verzichten, wenn er während der Arbeiten vor Ort sein musste. Er dankte auch allen, die zur gelungenen Instandsetzung mit beigetragen hatten.

   

Ein Juwel der Kirche St. Stephanus ist die „Schutzmantel-Madonna“, auch sie wurde einer Renovierung unterzogen.

   

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Zaitzkofen unter der Leitung von Cornelia Siegrün mitgestaltet. „Ein sehr jugendlichen Chor“, wie der Weihbischof feststellte. Die Fürbitten trugen Helene Schmauser und Elisabeth Keck vor.

   

Auch außen wurde die Kirche in Zaitzkofen renoviert.

   

Kirchenpfleger Georg Angerer gab anschließend im Gasthaus Bomer einen Überblick über die Renovierung (siehe HIER). Er dankte den finanziellen Unterstützern des Projekts, allen voran der Diözese Regensburg, die 50 Prozent der Kosten übernommen hat. Der Markt Schierling deckelte den Zuschuss bei der Außensanierung mit 12 Prozent und bei der Innensanierung den Zuschuss mit 25.000 Euro. Der Bezirk Oberpfalz und der Freistaat gaben weitere Unterstützung.

   

   

Die tatsächlichen Kosten konnten auf 902.000 Euro reduziert werden. Der Kostenaufwand für die eigene Kirche beläuft sich auf 235.000 Euro. „Das ist zwar eine Menge Geld, aber die Kirchengemeinde war gut aufgestellt, man konnte das stemmen“, so Angerer. Zur Friedhofserweiterung biete sich die Gelegenheit mit dem Nachbarstadel das nächste Projekt.

   

   

Ringen um die beste Lösung
„Das Ringen um die beste Lösung brauchte Kraft, Zeit und Ernsthaftigkeit aller Beteiligten“, sagte Robert Reif vom Architekturbüro Nadler-Sperk-Reif. Die im Jahr 2020 durchgeführte Außensanierung habe in einem ersten Schritt dafür gesorgt, dass Schäden an der Außenhülle und am Dach beseitigt wurden. Bei der Innenrenovierung wurden die vorhandenen Fassungen erhalten und überarbeitet. Es wurden Putze ausgetauscht, Mauerwerk ergänzt, das Podest beim Gestühl eingekürzt und zusammen mit dem Treppenaufgang und dem Beichtstuhl aufeinander abgestimmt.

   

   

Auch die Empore wurde statisch ertüchtigt. Dafür musste die Orgel komplett abgebaut und neu intoniert werden. Auch die Sakristei Möbel wurden erneuert, eine elektrische Lüftungsanlage eingebaut. Die Deckengemälde wurden gereinigt und konserviert. Das Sonnenlicht zaubere eine erstaunliche Lebendigkeit in den Kirchenraum. Eine besondere Freude sei die Restaurierung der Inschrift aus dem 17. Jahrhundert am Kirchenportal gewesen, die kaum noch lesbar war.

   

   

Reif bedankte sich für die gute Teamarbeit vor Ort mit Pfarrer Joseph Vattathara, Kirchenpfleger Georg Angerer und Pfarrsekretärin Sieglinde Heindl sowie den Handwerkern und Restauratoren für ihre hervorragende Arbeit. Die gute Nachricht: Das genehmigte Kostenbudget wurde bei beiden Bauabschnitten nicht überschritten.

   

   

Für dieses Schmuckstück einen Beitrag zu leisten, sei für den Markt Schierling eine Selbstverständlichkeit, sagte Bürgermeister Christian Kiendl. Viele Gemeinden hätten die Verbindung zur Kirche gelöst. 100.000 Euro habe die Kommune gegeben. Kirchen seien Kulturdenkmäler und darauf müsse man Acht geben.

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   
   


<<  ZURÜCK  << Text und Fotos: Marianne Schmid // Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<