Segen für Leichenhalle und Kirchturm

Dekan Josef Weindl kam zum Abschluss der Sanierungen in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
   

Insgesamt 900.000 Euro haben die Sanierung der Leichenhalle und die Renovierung des Kirchturms der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gekostet. Zum Abschluss der Renovierungsarbeiten erteilte Dekan Josef Weindl am vergangenen Sonntag in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und der Dorfgemeinschaft den kirchlichen Segen. Kirchturm und „Seelenkapelle“ erstrahlen nach 15-monatiger Renovierungszeit in neuem Glanz.

   

Dekan Josef Weindl erteilte der sanierten Seelenkapelle und später auch dem Turm den kirchlichen Segen.
(Foto: Marianne Schmid)

   

Pfarrgemeindesprecherin Gisela Strohmeier begrüßte Dekan Josef Weindl, der mit Pfarrer Pater Justine Chakkiath den Dankgottesdienst zelebrierte. „Kirchengebäude wurden von Menschen früherer Generationen mit dem Auftrag gebaut, sie zu bewahren und zu erhalten, sagte der Dekan in seiner Predigt. Die Kirche und der Turm der Pfarrkirche Unterlaichling wurden im Jahr 1250 erbaut. Das Leichenhaus war ursprünglich eine Kapelle, die Laichlinger errichteten es 1730.

Große Schäden am Leichenhaus

Wie Kirchenpfleger Alfons Daller berichtete, bestätigte das Ordinariat im Januar 2017 die Notwendigkeit der Turmsanierung. Nach Problemen mit einem anfangs beauftragten Baumeister übernahm die Architektengemeinschaft Nadler-Sperk-Reif aus Landshut die Bauleitung. Zwischenzeitlich waren am Leichenhaus die Schäden so groß, dass „gehandelt werden musste“. „Wir hatten zwei Baustellen und Renovierungskosten von 550.000 Euro für den Kirchturm und 400.000 Euro für das Leichenhaus. „Wo können wir so viel Geld auftreiben“, fasste der Kirchenpfleger die Problematik zusammen.

   

Die Leichenhalle und der Kirchturm wurden einer umfangreichen Sanierung unterzogen.
(Foto: Johann Ertlmeier)

   

Im April 2022 startete man mit der Sanierung des Leichenhauses und Kosten von 100.000 Euro. Mit dem Gerüstbau am Kirchturm wurde im Juli 2022 begonnen. Bis Ende 2022 waren am Turm bereits die Risse verpresst, der lose Putz abgeschlagen, der Dachstuhl repariert und die Wände einmal verputzt. Am Leichenhaus wurde das Dach des runden Altarraumes erneuert und alle Risse an den Wänden beseitigt. Im Frühjahr 2023 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden.

Das Gebäude drohte abzurutschen

Bei einer Kirchenrenovierung gilt es nicht nur, materielle Substanz zu wahren, sondern auch die Ausstrahlung des Sakralraumes zu erhalten, berichtete Architekt Robert Reif. Die beste Lösung brauche Kraft, Zeit und die Ernsthaftigkeit aller Beteiligten. Bei der Sanierung des Leichenhauses musste in das Tragwerk eingegriffen werden, nachdem das Gebäude abzurutschen drohte. Es wurden bis zu sechs Meter tiefe Pfähle in den Boden gerammt. Das Konzept der Renovierung sei die bestandswahrende Reinigung und Konservierung gewesen. Er hob dabei besonders die beiden Darstellungen des Todes mit Krone und Narrenkappe hervor.

   

Architekt Robert Reif (links) erläuterte die diversen Schritte bei der Sanierung.
(Foto: Marianne Schmid)

   

Sein Dank richtete sich auch an die Handwerker und Restauratoren und alle Fördergeber, „ohne sie hätten die umfassenden Maßnahmen nicht umgesetzt werden können“, sagte er. Seine gute Nachricht zum Schluss: Das genehmigte Kostenbudget wurde nicht überschritten. Man habe mit der Maßnahme in der langen Baugeschichte dieser Kirche einen Jahresring hinzugefügt.

Ordinariat und Markt Schierling Zuschussgeber

Das Ordinariat bezuschusste die Maßnahme mit 50 Prozent, der Markt Schierling beteiligte sich mit acht Prozent an den Kosten für den Turm und 120.000 Euro für das Leichenhaus. „Der Markt es deshalb nicht pleite“, sagte Bürgermeister Christian Kiendl. Das Geld wurde gewinnbringend und sinnvoll angelegt. Der Kirchturm ist wieder hergerichtet und das Leichenhaus wurde wieder seiner Funktion zugeführt.

Sanierung war große Herausforderung – Dank an Helfer

Die Sanierung sei eine große Herausforderung gewesen, sagte die stellvertretende Pfarrgemeindesprecherin Maria Ottl. Sie dankte allen, die Geld für die Maßnahme locker gemacht und am Gelingen beteiligt waren, allen voran den Kirchenverwaltungsmitgliedern mit Kirchenpfleger Alfons Daller. Er hatte sage und schreibe 500 Stunden Eigenleistung bei der Sanierung erbracht. Pfarrer Chakkiath dankte ihm und seiner Frau Hedwig noch während des Gottesdienstes für diesen außergewöhnlichen Einsatz.

   

Auf 500 Stunden Eigenleistung brachte es Kirchenpfleger Alfons Daller bei den Renovierungsarbeiten. Pfarrer Chakkiath dankte ihm und seiner Frau Hedwig in Anwesenheit von Dekan Josef Weindl (links).
(Foto: Marianne Schmid)

   

Ein Dankeswort richtete Ottl auch an die Mesner-Familie Friedl, die sich das ganze Jahr um die Leichenhalle kümmert, an den Kirchenchor unter der Leitung von Veronika Friedl, der sich auf dieses Ereignis gut vorbereitet hatte. Auch Pfarrer Justine, der nun seit einem Jahr in der Pfarreiengemeinschaft ist, hätte stets ein offenes Ohr für alle Anliegen gehabt und die Renovierungsarbeiten begleitet, die unter seinem Vorgänger Pater Josef Vattathara auf den Weg gebracht wurden. Nicht unerwähnt ließ sie die gute Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro und der Malerfirma Johann Ertlmeier aus Siegenburg.

   




   
Weitere Fotos
von Marianne Schmid

   

Pfarrgemeindesprecherin Gisela Strohmeier begrüßte Dekan Josef Weindl.

   

Gottesdienst

   

Dekan Josef Weindl

   

Lesung

   

Kirchenpfleger Alfons Daller berichtete vom Ablauf der Renovierung.

   

Maria Ottl dankte allen Beteiligten.

   

   

   

   

Darstellungen des Todes mit Narrenkappe.

   

   


<<  ZURÜCK  << Text: Marianne Schmid // Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<