„Rate mal, wer am Telefon ist?“

Vortrag über Betrügereien gegenüber Senioren beim Ü60-Café stieß auf Interesse
   

Auf großes Interesse stieß der Vortrag in Bezug auf Trickbetrug an Senioren am Mittwoch beim Ü60-Café der Pfarreiengemeinschaft Pinkofen-Unterlaichling im Pinkofener Dorfgemeinschaftshaus. Hans-Joachim Klotz, Referent von SeniPol – einem gemeinsamen Projekt der Seniorenberater und der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Regensburg –, sprach unter dem Motto: „Wir wollen, dass Sie sicher leben“ über Enkeltrick, falsche Polizisten und auch Gewinnspiel-Betrug.

Mit Beispielen aus der Presse verdeutlichte der Referent, dass es den Betrügern – trotz Aufklärungen von Polizei und Beratungsstellen – weiterhin gelingt, ältere Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen. Wenn man ehrlich sei, schmunzle man schon fast über solche Meldungen, weil sich jeder sagt: „Das kann mir doch nicht passieren!“ Dies sei wohl ein Trugschluss, wie die Praxis zeigt. Die Kriminellen seien sehr kreativ, wenn es um Betrugsmaschen geht.

Vermeintliche Verwandte oder gute Bekannte
Eines hätten aber fast alle gemeinsam, sie zielen auf Senioren ab. „Rate mal, wer hier spricht“ – mit diesen einfachen Worten würden immer wieder ältere Personen um ihr Geld betrogen. Betrüger gäben sich meist als vermeintliche Verwandte oder gute Bekannte aus und schockieren mit Horrormeldungen die Angerufenen. Betroffen seien vor allem allein lebende, ältere Menschen, weil Betrüger sie als „leichte Beute“ einstufen. Auch wie Opfer auswählt werden, erklärte der Referent. Wenn sie das Vertrauen der Opfer erlangt haben, ist es meist ein leichtes Spiel, sie von einer finanziellen Notlage zu überzeugen und das Opfer zur Geld- oder Wertsachenübergabe zu bringen.

Grundsätzlich sollte man als Angerufener misstrauisch sein, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die man als solche nicht gleich erkenne. Am besten sollte man Dinge erfragen, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann, keinesfalls Details zu familiären und finanziellen Verhältnissen preisgeben, sich nicht drängen oder unter Druck setzenlassen. Sollten erste Zweifel aufkommen, sollte man sofort auflegen und mit Familienangehörigen Rücksprache halten. Wenn jemand eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkomme, sollte man sofort die Polizei verständigen.

   

Rosemarie Brattinger vom Leitungsteam (links) dankte Hans Joachim Klotz mit einem Geschenk.

   

Eine weitere Masche der Betrüger sei der „falsche Polizist“, wo man meist telefonisch kontaktiert wird, um beispielsweise in eine angeblich geplante verdeckte Operation eingewiesen zu werden. Oft wird erzählt, das Privatvermögen wäre von vermeintlichen Betrügereien betroffen, weshalb man sein Geld doch der Polizei aushändigen soll, um es so zu schützen. Polizisten oder auch Behörden würden niemals zur Wohnung kommen und die Herausgabe von Wertsachen fordern.

„Nein“ sagen zum Eigenschutz
Beim Vortrag ging es aber auch um Einbruch und Zutritt verschaffen in eine Wohnung. Der Referent führte aus, dass vielen Menschen es schwerfalle, „Nein“ zu sagen, weil es in bestimmten Situationen unhöflich erscheine. Dies treffe aber keinesfalls auf Hausbesuche von Unbekannten zu. „Es ist wichtig, zu lernen, ‚Nein‘ zu sagen und sich nicht zu genieren. Denn nur so lassen sich ungebetene Gäste aufhalten.“ Echte Hausbesuche von Technikern, Handwerkern oder Hausmeistern würden vorher offiziell angekündigt.

Ein weiteres Thema, das nach den Worten des Referenten, oftmals unterschätzt werde, sei das Einbruchsrisiko. Auch dazu gab er Warnungen wie Verbrecher dabei ihre Opfer ausspionieren und wie man sich dagegen wappnen kann.

   


<<  ZURÜCK  << Text und Foto: Robert Beck // Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<