Außenrenovierung beginnt im April

Architekt informierte Bürger über vorgesehene Maßnahmen an der St. Martinskirche
   

Die Filialkirche St. Martin in Oberdeggenbach soll ab April diesen Jahres eine Außensanierung erfahren. Dazu gab es am 29. Februar eine Infoveranstaltung für alle interessierten Bürger des Dorfes.

Kirchenpfleger Robert Schütz freute sich, dass viele Interessenten gekommen waren. Er erklärte, dass man die Renovierung schon 2019 mit einem Antrag an die Diözese angestoßen habe, aber solch ein Prozedere ein langwieriges Verfahren sei. Da innerhalb einer Pfarrei immer nur eine Sanierungsmaßnahme getätigt werden dürfe, musste man sich auch hinten anstellen, weil bereits die Renovierungen der Kirchen in Pinkofen, Zaitzkofen und zuletzt Unterlaichling anstanden.

Über die zu tätigenden Arbeiten informierte Architekt Robert Reif von der Architektenpartnerschaft Nadler-Reif aus Landshut. Die Maßnahme erstreckt sich über zwei, eigentlich drei Bauabschnitte, einmal die Außenrenovierung des Kirchenbauwerks, die Ertüchtigung der Außenanlage und die Außenrenovierung des Leichenhauses. „Die gute Nachricht“, so der Architekt eingangs seiner Erklärungen, „ist, dass alle Ausschreibungen gelaufen sind und man den aufgestellten Kostenplan einhalten wird.“

   

Im unteren Bereich des Kirchenschiffs sind die Putzhohlstellen schon beim Anblick erahnbar.

   

Weit sichtbarere Mängel an Mauerwerk und Turm
Eingangs ging Reif auf die Baugeschichte der St. Martinskirche ein, die einen mittelalterlichen Kern aus der Zeit um 1430 aufweist und im 17. Jahrhundert erweitert sowie 1965 nochmals vergrößert wurde. Er stellte klar, dass es sich bei der geplanten Maßnahme um eine Außenrenovierung handelt, auch wenn kleinere Arbeiten dafür im Innenbereich zu tätigen sind, beispielsweise das Schließen von Rissen in der Decke, der Einbau einer Brandschutztür zwischen Kirchturm und Dachraum oder auch die Reparatur des Spantengewölbes in den Zwickelbereichen.

Weit sichtbarere Mängel sind im Außenbereich Putzverluste über das ganze Kirchengebäude, wobei das Turm-Oktogon in der Süd-Westseite am stärksten betroffen ist. Aber es gibt viele Hohlstellen im Putz, die flächenmäßig den größten Schaden bilden und sich über das ganze Kirchenschiff verteilen. Diese müssen überarbeitet beziehungsweise erneuert werden. Im Sockelbereich des Kirchturms vollständig, ansonsten wird der Oberputz unter Erhaltung des Grundputzes abgefräst und erneuert.

   

Das Turmoktogon in der Süd-Westseite weist die sichtbarsten Putzschäden auf.

   

Weitere Arbeiten wie das Schließen von Rissen, bei größeren mit Einbau von konstruktiven Spiralankern, sind ebenfalls vorgesehen. An der Dachkonstruktion sind eine Ergänzung der Sturmverklammerung an den Ortgängen und im Traufbereich sowie umfangreichere Arbeiten zur Sicherung im Übergangsbereich des Anbaus von 1965 durchzuführen. Dazu muss das Dach nicht abgedeckt werden, aber die Dachziegel sollen gereinigt werden.

An der Außenanlage werden Pflasterflächen saniert und zum Leichenhaus hin erweitert sowie die Wassertrogstelle versetzt und erneuert. Bei den Arbeiten am Leichenhaus werden Holzbauteile instandgesetzt, die Dachfläche gereinigt sowie der Putz und Farbanstrich der Fassade erneuert. Abgeschlossen sollen diese Arbeiten bis Mai 2025 sein.

Die Kosten für die Sanierung liegen laut Berechnung beim Bauabschnitt I bei rund 650.000 Euro und bei Bauabschnitt II bei 86.000 Euro. Zu erwarten sind für diese beiden Maßnahmen Zuschüsse von 50 Prozent von der bischöflichen Finanzkammer sowie jeweils fünf Prozent vom Markt Schierling, dem Bezirk Oberpfalz, der Bayerischen Landesstiftung und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Letztere fünf Prozent seien allerdings noch in der Schwebe. Die verbleibenden 30 Prozent wird die Filialkirchenstiftung aus Eigenmitteln bestreiten. Der Finanzierungsplan für das Leichenhaus sieht Kosten in Höhe von 5.500 Euro aus Eigenmitteln sowie rund 22.000 Euro für den Markt Schierling vor.

Friedhofsmauer soll in Eigenregie saniert werden
In der Diskussionsrunde wurde gefragt, warum die Friedhofsmauer, die ebenfalls weit sichtbare Schäden aufweist, nicht in die Sanierungsmaßnahmen einbezogen ist. Kirchenpfleger Robert Schütz erläuterte, dass es dafür keinerlei Zuschüsse gibt und der Kassenstand der Kirchenstiftung dies nicht mehr hergebe. Man werde aber darangehen, dies in arbeitstechnischer Eigenleistung selbst zu bewerkstelligen.

   


<<  ZURÜCK  << Text und Fotos: Robert Beck // Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<